Austria
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Soroptimist Österreich: Petra Werkovits neue Präsidentin

Für zwei Jahre wurde die Jennersdorferin Petra Werkovits zur Unionspräsidentin gewählt. Sie erklärt, wie sie ihre Legislaturperiode nachhaltig nutzen will.

von David Marousek

Am vergangenen Freitag erfolgte die offizielle Angelobung von Petra Werkovits als neue Soroptimist-Präsidentin für die Jahre 2023 und 2024.

Die Jennersdorferin ist seit 2017 Mitglied und gründete mit Freundinnen und Gleichgesinnten den Soroptimist-Klub in Fürstenfeld. „Mit dem Gedanken spielte ich bereits seit 2014. Drei Jahre später gründeten wir dann in Fürstenfeld den Klub und wenig später wurde ich Präsidentin“, so Werkovits.

Doch was ist eigentlich eine Soroptimistin? „Das ganz große Ziel ist der Weltfrieden und die Wahrung der Menschenrechte“, erklärt die Präsidentin und fügt an: „Speziell sind wir natürlich auf die Unterstützung von Mädchen und Frauen fokussiert.“

Nachhaltige Projekte

Von anderen Service-Klubs wie Rotary oder den Lions unterscheidet die Soroptimistinnen, dass sie als NGO (Non-governmental- organization bzw. Nichtregierungsorganisation) sind. Dazu zählt auch der beratende Status bei der UNO und die Möglichkeit, sich bei anstehenden Gesetzesänderungen einzubringen. Es sei keine „Stammtischrunde“, sondern ein weltweites Netzwerk.

„Ich kann in meiner Region etwas verbessern, bin aber auch Teil einer Organisation, die weltweit versucht, die Situation von Mädchen und Frauen zu verbessern“, erklärt die 51-Jährige und ergänzt: „Wir machen keine Charity und streuen das Geld dann mit der Gießkanne aus. Unsere Hauptarbeit ist es, nachhaltige Projekte zu installieren“, heißt es von der Neo-Präsidentin.

Motto zum Amt

Jede Präsidentin sucht sich einen Slogan aus und richtet ihre Legislaturperiode daraufhin aus. Für Werkovits ist es „We stand up for women“ geworden. Eine Kampfansage gegen die häusliche Gewalt.

Die Soroptimistinnen verwicklichen jedes Jahr zahlreiche Projekte.

© Bild: Soroptimist

„Nach und während Pandemie, Lockdown, Krieg in Europa und Wirtschaftskrise, hat die häusliche Gewalt zugenommen, wurde aber auch sichtbarer. Die Probleme gab es schon immer, es hing jedoch ein Mantel des Schweigens drüber. Österreich ist das einzige Land in Europa, in dem die Gesamtanzahl der Morde abnimmt, aber bei den Frauen konstant bleibt. Männer werden oft auf der Straße umgebracht, für Frauen sind die eigenen vier Wände der gefährlichste Ort. Dort sollte man sich geborgen fühlen“, führt die 51-Jährige aus.

Im Schnitt gebe es drei Femizide im Monat. Diese werden im Boulevard häufig als „Beziehungsdrama“ tituliert. „Die Frauen wurden ermordet, weil es wohl noch das Frauenbild gibt, dass sie Menschen zweiter Klasse sind. Es ist mir so wichtig darauf hinzuweisen, dass Gewalt an Frauen kein Frauenproblem ist, sondern eines unserer Gesellschaft“, ergänzt Werkovits.

Bereits früh wirken

Schon in den Volksschulen soll „Awareness“ geschaffen werden. Im steirischen Fürstenfeld laufe beispielsweise das Projekt „Respekt“. Workshops an den Grundschulen sollen herausfinden, ob Kinder zu Hause von Gewalt betroffen sind.

Weil die Mehrheit der Kinder glücklicherweise in gewaltfreien Familien aufwächst, habe das Projekt einen weiteren Nebeneffekt: „Sie werden dafür sensibilisiert und können häusliche Gewalt benennen. Vielleicht sitzen ja gerade diese Kinder irgendwann einmal in Führungspositionen und sind dafür sensibilisiert. Wir versuchen die Gewaltspirale zu durchbrechen.“

Dienst an der Gesellschaft

Für Werkovits ist die ehrenamtliche Arbeit hier eine Selbstverständlichkeit: „Ich bin von Haus aus so erzogen worden und komme aus einer Familie, die ehrenamtliche Arbeit und das Zurückgeben an die Gesellschaft, als selbstverständlich ansah.“ Eine Gesellschaft könne nur funktionieren, wenn diese Bereitschaft bestehe.

Wie man selbst Mitglied bei den Soroptimisten wird? „Einfach an einen Klub wenden und sich die Abende unverbindlich anschauen. Man wird nicht sofort aufgenommen, sondern trifft sich im Klublokal und schnuppert bei einigen Aktionen mit“, erklärt die Präsidentin. Wenn es für die mögliche neue Klubschwester und den Klub selbst passt, dann gibt es eine offizielle Aufnahmezeremonie.

Im Burgenland gibt es mit Eisenstadt, Oberpullendorf-Pannonia und Südburgenland-Stegersbach drei vollwertige Klubs und zusätzlich die Vorfeldorganisation Südburgenland-Juvenilia.

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