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Spezialambulanz für Krebs-Früherkennung bei Frauen

Nach einem deutlichen Rückgang an Vorsorgeuntersuchungen in den ersten vergangenen Phasen der Coronapandemie ist die Zahl der Untersuchungen im Vorjahr deutlich gestiegen – einhergehend mit deutlich mehr Diagnosen: Noch nie wurden im Gynäkologischen Tumorzentrum Ried so viele neue Fälle von Krebserkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane festgestellt wie im Vorjahr, so die Experten des Krankenhauses Ried. Das unterstreiche die enorme Bedeutung von Vorsorgeuntersuchungen, um eine frühzeitige Behandlung zu ermöglichen.

Auffällige Krebsabstriche werden im Innviertler Schwerpunktkrankenhaus nun in einer eigenen, spezialisierten Ambulanz abgeklärt. Bei 53 Patientinnen wurde 2022 im Krankenhaus Ried eine Krebserkrankung der Genitalorgane festgestellt. Die Anzahl der Neudiagnosen liege damit um 61 Prozent höher als im Jahr zuvor.

"Wir sehen deutlich den positiven Effekt der Vorsorgeuntersuchung bei den niedergelassenen Fachärzten, die jetzt wieder mehr in Anspruch genommen wird als während der Covid-19-Pandemie. Dadurch werden mehr Fälle schon in einem frühen Stadium erkannt, wo sie meist noch gut zu behandeln sind", sagt Primar Walter Dirschlmayer, der Leiter der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe. Im Gynäkologischen Tumorzentrum (GTZ) erstellen Experten aus insgesamt neun medizinischen Fachgebieten für jede Patientin eine individuelle Therapie. Dazu zählen operative, chemotherapeutische und medikamentöse Behandlungen nach neuesten Standards, gegebenenfalls auch Bestrahlungen (diese erfolgen im Partner-GTZ im Ordensklinikum Linz oder in Vöcklabruck). Die Patientinnen werden in ihrer belastenden Situation sowie in der Nachsorge gesamtheitlich betreut – medizinisch und pflegerisch, aber auch mit psychologischen und seelsorglichen Angeboten.

Neue Dysplasie-Ambulanz

Die onkologische Expertise des Tumorzentrums wurde im Vorjahr bereits zum dritten Mal durch eine erfolgreiche Zertifizierung (Doc-Cert) bestätigt. Eine neue Dysplasie-Ambulanz, die im ersten Quartal 2023 starten wird, erweitert das Leistungsspektrum im GTZ nun nochmals. "Diese Spezialambulanz richtet sich gezielt an Frauen, bei denen ein auffälliger Abstrich beim Gynäkologen einen Verdacht auf Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs ergeben hat", so der Leiter des GTZ, Oberarzt Florian Baminger.

Bei der Abklärung der Verdachtsfälle gehe es insbesondere um die Frage, ob eine Operation erforderlich ist oder regelmäßige fachärztliche Kontrollen ausreichend sind. "Die neue Ambulanz ist ein weiterer wichtiger Mosaikstein in der onkologischen Versorgung im Innviertel", so der Ärztliche Direktor am Krankenhaus Ried, Johannes Huber.

Dieter Seitl
Dieter Seitl