Austria
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Spielereihe „Welcome to“ verbindet Nostalgie mit Strategie

Spieltrieb

Die erfolgreichen Spielereihe des Franzosen Benoit Turpin haben es endlich auf den deutschsprachigen Markt geschafft – und besticht mit höchst kompetitiver Spielmechanik

von Christoph Schwarz

Das Spielkonzept des „Roll & Write“ war schon beliebt, da war der Begriff wohl noch gar nicht erfunden: Würfeln und schreiben, das gab es schon beim klassischen Würfelpoker. In den vergangenen Jahrzehnten hat die – nur auf den ersten Blick simple – Spielmechanik immer neue Fans gewonnen.

Unbekannter – obwohl nicht weniger reizvoll – ist die Weiterentwicklung „Flip & Write“. Hier wird umgedreht (oder aufgedeckt) – und geschrieben. Die Würfel werden also durch Karten ersetzt.

Karten bieten mehr Möglichkeiten

Gemein ist beiden das strategische Element: Sobald die Würfel gefallen (oder die Karten gelegt) sind, müssen die Spieler eine Entscheidung treffen. Auf einer Art Wertungsblock wird ein Ergebnis eingetragen oder ein Feld markiert. Wie der Spieler wählt, beeinflusst die (im Lauf des Spiels immer geringer werdenden) Optionen, die ihm in weiteren Zügen zur Verfügung stehen.

Der Vorteil, den ein Kartendeck mit sich bringt: Während beim sechsseitigen Standardmodell des Würfels die Zahl der möglichen Ergebnisse begrenzt ist, bieten Karten den Spieleautoren thematisch und mechanisch weitaus größere Möglichkeiten.

Erstmals auf dem deutschen Markt

Den französischen Spieleentwickler Benoit Turpin hat die Mechanik gar zu einer ganzen Spielereihe inspiriert, die nach internationalen Erfolgen in diesem Jahr ihren Weg auf den deutschsprachigen Markt gefunden hat. Der Titel seiner Spiele fungiert als verbindendes Element: Welcome to heißt es da stets. Eine Einladung, die wir gerne annehmen.

Welcome to Your perfect Home lautet der Name eines der Turpin-Spiele, die der Pegasus-Verlag in diesem Jahr publiziert hat. (Welcome to The Moon ist das zweite.) 

Ab in die USA der 1950er

Auf ins perfekte Zuhause also: Schon die Illustrationen sind dazu angetan, Nostalgiker (und nicht nur sie!) in Verzückung zu versetzen. Die Spieler finden sich nämlich in den USA der 1950er-Jahre wieder – in der Zeit des Nachkriegsbooms, in der überall die typisch amerikanischen Wohnsiedlungen aus dem Boden schießen.

Genau solche errichten die Spieler auf ihren Wertungsblöcken: Welche Hausnummer wo steht, wo die Zäune gezogen werden, und an welcher Adresse ein Park oder ein Pool errichtet wird, darüber entscheiden die Spieler selbst. Und zwar auf Grundlage der Karten, die Runde für Runde umgedreht werden und die die möglichen Spielzüge vorgeben.

Autor Benoit Turpin setzt auf eine Nummern-Aktionen-Kombi: Die Spieler können in jeder Runde aus drei Kartenpärchen wählen.

© Bild: Christoph Schwarz

Mechanisch klug gelöst: Aufgedeckt wird von drei Stapeln gleichzeitig, die Karten tragen auf der Vorder- und der Rückseite Informationen. So ergeben sich jede Runde drei Kartenpärchen – bestehend aus Hausnummern und Aktionen –, aus denen je eines gewählt werden kann. Die Zahl möglicher Kombinationen ist schier unerschöpflich. Und weil das so gut klappt, ist diese Nummern-Aktionen-Kombi auch das verbindende Element aller Spiele in Turpins Reihe.

Direkter Wettbewerb unter Spielern

Beim Eintragen auf dem Wertungsblock wird es knifflig. In den Wohnsiedlungen gelten nämlich strenge Regeln. Die Häuser müssen in jeder Straße aufsteigend nummeriert werden. Wer wichtige Zusatzpunkte will, muss die Zäune an den richtigen Stellen ziehen. Und kann eine Hausnummer nicht mehr vergeben werden, kommt es zum Streik, der gehörig Minuspunkte bringt. Am Ende wird abgerechnet.

Fazit: Ein hoch kompetitives Spiel, bei dem die Spieler im direkten Wettbewerb stehen. Alle wählen aus den gleichen Kartenpärchen, haben also die gleichen Vorgaben und Möglichkeiten. Da bleibt kein Raum für Ausreden. Am Ende zeigt sich, wer am klügsten taktiert hat.

Übrigens: Unlängst verriet Turpin der französischen Zeitung L’Opinion in einem Interview, woher er die Idee für sein Erfolgsspiel – mehr als 200.000 Stück verkauften sich in 30 Ländern – hat: Er habe sich Inspiration bei Yams geholt, sagt er. Im deutschsprachigen Raum ist das alte Würfelspiel besser bekannt unter den Namen Kniffel oder Yahtzee. Auch da kann man also leicht nostalgisch werden.

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