Austria
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Steuerbetrug, Pfusch: Staat verliert 15 Mrd. Euro

Steuerhinterziehung, „Pfusch“ oder „kreative“ Konstruktionen - das alles führt zu Einnahmeausfällen beim Staat. Diese „Steuerlücke“ beträgt laut Studien pro Jahr etwa zwölf bis 15 Milliarden Euro, das entspricht 6,5 bis 8,5 Prozent der gesamten Steuern und Abgaben im Land. Die AK fordert daher verstärkte Anstrengungen, um die Lücke zu reduzieren.

Was andere Länder dagegen machen
Einige Länder wie Großbritannien oder die USA lassen ihre Finanzverwaltung selber erheben, wie groß die Ausfälle sind. „Das müsste man auch in Österreich machen, Steuertrickserei hat viele Gesichter“, so AK-Experte Dominik Bernhofer.

Dominik Bernhofer (AK): „Die Steuertrickserei hat viele Gesichter.“ (Bild: Gerhard Bartel)

Dominik Bernhofer (AK): „Die Steuertrickserei hat viele Gesichter.“

(Bild: Gerhard Bartel)

Für einzelne Abgaben gibt es Schätzungen von Wirtschaftsforschern oder der EU, wie hoch die Ausfälle sind: Für Österreich hat sie zum Beispiel bei der Umsatzsteuer im Jahr 2021 ein „Loch“ von 2,9 Milliarden Euro festgestellt.

Viele Möglichkeiten des Betrugs
Doch es gibt viele Möglichkeiten des Betruges: Bei Schwarzarbeit entgehen dem Staat nicht nur Umsatz- und Einkommensteuer, sondern auch Sozialabgaben für die Beschäftigten. Die Auslagerung von Aktivitäten in Steueroasen ist unerwünscht, aber nicht immer illegal. Hier gab es zuletzt Fortschritte durch internationalen Informationsaustausch oder die Durchbrechung des Bankgeheimnisses bei Abgabenverfahren.

Bernhofer regt einen „nationalen Aktionsplan“ gegen Steuerbetrug und -tricks an. „Das ist eine Frage der Fairness gegenüber allen Steuerzahlern.“ Es sollte mehr Personal für Betriebsprüfungen geben, so habe die Steuerfahndung in München doppelt so viel Personal wie in Österreich. Die Verfahrensdauer im Finanzstrafrecht gehört verkürzt und die Gesetze vereinfacht.