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"Stresskiller" Rosenwurz ist die Arzneipflanze des Jahres

"Untersuchungen haben gezeigt, dass Rosenwurz-Extrakt den Stresshormonspiegel senken und gleichzeitig den Energiestoffwechsel stimulieren kann. Für einzelne Inhaltsstoffe wurden kürzlich auch neuroprotektive Effekte sowie antivirale und antibakterielle Aktivitäten nachgewiesen. Dadurch ergibt sich viel Potenzial für zukünftige Anwendungen", begründet das renommierte Expertenteam die Wahl von Rosenwurz zur Arzneipflanze des Jahres 2023.

Winterhart und anspruchslos

Die alpine Arzneipflanze Rosenwurz (Rhodiola rosea) ist ein mehrjähriges Dickblattgewächs. Es ist in den Gebirgszügen der nördlichen Hemisphäre und in den arktischen Gebieten Europas, Asiens und Nordamerikas verbreitet. In Österreich findet man Rosenwurz vor allem in den Zentralalpen an und oberhalb der Waldgrenze.

Die Pflanze ist winterhart und anspruchslos, wächst gern in rauen Lagen und auf mageren Standorten, in Felsspalten und am Rand von Hochmooren, auf Urgestein, aber auch im Kalkgebirge. Wegen der gestiegenen Nachfrage wird die Pflanze seit mehr als zehn Jahren in den Alpenländern und Skandinavien kultiviert.

Ausschließlich der Wurzelstock der Pflanze wird als Arzneimittel verwendet. Er wird gereinigt, zerkleinert und daraus wird ein wässriger oder alkoholisch-wässriger Auszug hergestellt. "Der Name Rosenwurz bezieht sich nicht auf die Blüten, sondern auf den rosenartigen Geruch des Wurzelstocks, wenn man ihn ausgräbt und zerschneidet", erklärt Hermann Stuppner von der Universität Innsbruck.

Bedeutung in der Volksmedizin

"Die Pflanze gilt als widerstandsfähig und robust. Diese Eigenschaften soll sie auch auf den Menschen übertragen", sagt Monika Aichberger, Vizepräsidentin der Apothekerkammer OÖ. Bereits die Wikinger sollen Rosenwurz gerne eingesetzt haben, um sich für einen Kampf zu stärken. In der Volksmedizin der Russen und Skandinavier und in der TCM wird der Pflanze seit jeher eine besondere Bedeutung zugeschrieben. Einen wahren Hype erlebten Rosenwurz-Extrakte in den 1960er Jahren, als sich Wissenschaftler in der ehemaligen Sowjetunion mit den Kräften dieser Pflanze beschäftigten. Sie wurde unter anderem auch von russischen Kosmonauten verwendet, damit sie die extrem fordernden Bedingungen im All besser bewältigen konnten. 

Barbara Rohrhofer
Barbara Rohrhofer