Austria
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„Süße“ Quallen in Badeseen verunsichern Schwimmer

Freizeitschwimmer und „Wasserratten“, aufgepasst: In den oberösterreichischen Teichen und Seen kann es passieren, dass Ihnen eine Süßwasserqualle entgegenschwimmt. Gesichtet wurden die kleinen, aber wohl kaum pläsierlichen Tierchen - sie sind etwa so groß wie eine Ein-Euro-Münze - bereits im Feldkirchner Badesee, in der Donau im Linzer Hafenbecken, im Pleschinger See, im Baggersee Alkoven, im Donau-Altarm bei Aschach, im Badeteich Saxen und in der Resilacke im Mühlviertel.

Hitzewellen als „Hebamme“
Die Hitzewellen machen die heimischen Gewässer erst so richtig „quallig“. Denn die Süßwasserqualle entfaltet sich am besten bei Wassertemperaturen von plus 25 Grad. Die Larven verharren in kühleren Gewässern ohne völlige Reifung und warten auf optimale Bedingungen.

Eine Süßwasserqualle (Craspedacusta sowerbii) (Bild: Rostislav - stock.adobe.com)

Eine Süßwasserqualle (Craspedacusta sowerbii)

(Bild: Rostislav - stock.adobe.com)

Bis zu 400 Tentakel
Die Tiere besitzen an den bis zu 400 Tentakeln sogenannte Nesselkapseln, mit deren Hilfe Insektenlarven oder Wasserflöhe gelähmt werden. Der menschlichen Haut können sie jedoch keinen Schaden zufügen, wie Gewässer-Ökologe Gustav Schay von der Abteilung Grund- und Trinkwasserwirtschaft des Landes beruhigt: „Das Nesselgift ist für Menschen völlig bedenkenlos.“ Wenn die Medusen jedoch im Schwarm auftreten, wird’s unangenehm. „In Massen lösen die Quallen bei Schwimmern oft Panik aus“, sagt Schay.

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Das Nesselgift ist für Menschen völlig bedenkenlos.

Gewässer-Ökologe Gustav Schay

Erste Sichtung im Jahr 1979
Das erste Vorkommen von „Craspedacusta sowerbii“, so der lateinische Name, wurde in Oberösterreich 1979 im Badesee Feldkirchen entdeckt. Etwa 100 Jahre zuvor waren die Quallen aus Brasilien nach Europa eingeschleppt worden.

Karoline Gantner, Kronen Zeitung