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Tanzfestival in Wien: ImPulsTanz startet mit wilden Rhythmen & aufregenden Performances

Eine Festivaleröffnung im Mondschein, musikalische Highlights von Biber bis Jarrett sowie 231 Workshops & Research Projects: Das ImPulsTanz Festival hat heuer einiges zu bieten.

von Tamara Gaider

Poesie, Musik, Tanz und Kunst: Welcome Back heißt es für das alljährliche ImPulsTanz Festival, das heuer von 7. Juli bis 7. August zum Mitmachen und Zuschauen in Wiens Museen und Theatern einlädt. Wir haben die besten Performances zum Start des Tanzfestivals genauer angeschaut.

Festivaleröffnung unter Mondschein

Als fulminanten Start in den Sommer gibt es eine österreichische Erstaufführung im Burgtheater: Vollmond. Ein Stück von Pina Bausch vom Tanztheater Wuppertal Pina Bausch, dessen Schlüsselszenen man aus Wim Wenders’ 3D-Film Pina kennt. Neben seiner brillanten Choreographie begeistert das Stück auch mit einem außergewöhnlichen Panorama: Auf mondbeschienener Bühne vor einem mächtigen Felsen loten zwölf TänzerInnen bei ständigem Regen die Grenzen zwischen Unterbewusstem und Bewusstem aus.

Musikalische Highlights von Biber bis Jarrett

Internationale Tanzprofis, für die Sie sonst um die Welt reisen müssten, können Sie diesen Sommer in Wien sehen. Unser Tipp: Mystery Sonatas / for Rosa der belgischen Meisterin Anne Teresa De Keersmaeker. Sechs fantastische TänzerInnen bewegen sich hier zur Musik von Heinrich Ignaz Franz Biber, einem zur Barockzeit gefeierten Geiger. Das Stück wird live mit speziell gestimmter Geige (Scordatura) von der renommierten Violinistin Amandine Beyer und ihrem Ensemble Gli Incogniti gespielt.

Eine ganz neue Interpretation von Mozarts Divertimento K.136 können Sie hingegen bei Diverti Menti von Maud Blandel, Maya Masse und dem Ensemble Contrechamps erleben - quasi ein Tanz für Augen und Ohren gleichermaßen, denn die Performance steht dem musikalischen Erlebnis auch hier um nichts nach. Oder aber Sie begeben sich beim (Anti-)Musical In Hell with Jesus  mit Ivo Dimchev in eine Schwulenbar, sehen sich eine Schießerei an und freuen sich danach über die Wiederauferstehung. Denn alle Erschossenen erwachen von den Toten, um das Publikum musikalisch sowie künstlerisch zu überraschen.

Weitere Programm-Highlights: Sonatas and Interludes, ein Schlüsselwerk der Avantgardemusik von John Cage mit Tänzerin und Choreographin Lenio Kaklea, Radio Concert, ein Must-See für Flamenco-LiebhaberInnen sowie The Köln Concert für Jazzfans, die von Keith Jarretts meistverkaufter Soloplatte aller Zeiten noch immer nicht genug haben.

Mystisches Jubiläum: 35 Jahre Ultima Vez

Ein weiterer internationaler Star, der sich bei ImPulsTanz heuer so richtig feiern lässt, ist der belgische Choreograph Wim Vandekeybus. Er zelebriert das 35. Jubiläum seiner Tanzkompanie Ultima Vez mit der Uraufführung Scattered Memories sowie mit Hands do not touch your precious Me. Bei Letzterem geben sich die TänzerInnen den Grenzen des Menschseins hin: Lehmverschmierte und mystisch mit Farben gezeichnete Körper wirbeln, stürzen und hechten durch archaische Transformationen.

Hands do not touch your precious Me ist am 22. und 24. Juli im Volkstheater zu sehen.

© Bild: Danny Willems

Mensch oder Maschine? Geumhyung Jeong schafft ein mechanisches Ballett

Etwas skurril wird es hingegen in Homemade RC Toys: Hier treten selbstgebaute Roboterskulpturen von Geumhyung Jeong ins Scheinwerferlicht. In intimen Begegnungen und sinnlichen Interaktionen mit ihren selbstgemachten PartnerInnen setzt die südkoreanische Künstlerin ihren eigenen Körper ein, um mit ihnen zu kommunizieren.

Wem das noch nicht verrückt genug erscheint, kann im Spa & Beauty eine bizzare Wellnessoase besuchen, deren Objekte direkt mit dem Publikum in Kontakt treten. Oder aber Sie verfolgen in Rehab Training ein spezielles Reha-Programm, das Jeong für eine lebensgroße Puppe entwickelt hat. Kurios oder genial? Entscheiden Sie selbst!

Skurril oder genial? Geumhyung Jeong interagiert in ihren Performances mit Maschinen & Robotern.

© Bild: Philipp Haenger/Kunsthalle Basel

NewcomerInnen der Choreographie & ImPulsTanz Classics

Neben den allzeit beliebten ImPulsTanz Classics wie SunBengSitting von Simon Mayer oder The Sacrifice von Dada Masilo gibt es heuer aber auch wieder einige NewcomerInnen der Choreographie, die einen Besuch wert sind. Denn hier werden großartige Geschichten erzählt, Verwandlungen durchgeführt, Emotionen freigelassen, es wird gejault, getanzt, mit eindrucksvollem Sound sowie verstörenden Theater­effekten gearbeitet. Kurz gesagt: Erlebnisse geschaffen, die in Erinnerung bleiben.

Sie wollen lieber selbst tanzen lernen oder neue Stile entdecken? Dann laden rund 100 Workshops für AnfängerInnen sowie jede Menge weitere Kurse und Research Projects für erfahrene und professionelle TänzerInnen zum Mitmachen ein. Sichern Sie sich jetzt hier Ihren Platz.

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