Austria
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Tierheim verhängt bei Hunden Aufnahme-Stopp

Ein beschlagnahmter oder ausgesetzter Hund – und niemand will oder kann sich darum kümmern! Dieses Szenario droht schon in wenigen Tagen in Tirol. Zum ungünstigsten Zeitpunkt. „Denn derzeit melden sich immer mehr Leute, die sich aufgrund der massiven Teuerungen ihr Haustier nicht mehr leisten können“, schildert Christoph Lauscher, Obmann des Tierschutzvereins für Tirol. Gleichzeitig befinden sich rund 50 Hunde in 50 Jahre alten Schlafsälen, was nicht mehr zeitgemäß ist.

Auch Veterinärbehörde sieht Handlungsbedarf
„Darauf weist auch die Veterinärbehörde bei den Kontrollen hin“, betont Lauscher. Entlastung sollte ein neues Hundehaus bringen. Elf großzügige Zimmer samt Freibereich, in denen auch Gruppenhaltung möglich ist. Der Tierschutzverein wähnte das zunächst mit 1,5 Millionen Euro veranschlagte Projekt schon in den Startlöchern. Gespräche mit dem zuständigen LHStv. Josef Geisler und der Hochbauabteilung des Landes verliefen vielversprechend. 40 Prozent sollte das Land zahlen, 40 Prozent der Verein und 20 Prozent die Stadt Innsbruck.

Christoph Lauscher, Obmann Tierschutzverein für Tirol (Bild: Tierschutzverein für Tirol)

Christoph Lauscher, Obmann Tierschutzverein für Tirol

(Bild: Tierschutzverein für Tirol)

Land Tirol will Verteuerung jedoch nicht mittragen
„Vergangene Woche erreichte mich dann aber ein Anruf aus Geislers Büro, das Land zog seine Zusage zurück“, bedauert Lauscher. Eine detaillierte Begründung gab es nicht. Klar ist: Die Teuerungswelle treibt auch den Kostenvoranschlag für das Hundehaus in die Höhe, laut Lauscher seien es inzwischen 2,4 Millionen Euro inklusive Erschließung. „Wenn heuer nicht mit dem Bau begonnen werden kann, sind auch die Zusagen hinfällig“, sieht sich Lauscher unter Zeitdruck.

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Wir müssen die Kapazitäten reduzieren, von 50 auf rund die Hälfte oder sogar nur ein Drittel. Neuaufnahmen gibt es dann nicht mehr.

Christoph Lauscher, Obmann des Tierschutzvereins für Tirol

Beim Tierschutzverein will man unter den derzeitigen Voraussetzungen nicht weitermachen. „Wir müssen die Kapazitäten reduzieren, von 50 auf rund die Hälfte oder sogar nur ein Drittel. Neuaufnahmen gibt es dann nicht mehr“, kündigt Lauscher schon für die kommende Woche an.

Bei Eskalation müsste sich Land um Fundtiere und beschlagnahmte Vierbeiner kümmern
Das Land verweist auf die jährlich 350.000 Euro für den laufenden Tierheim-Betrieb und 35.000 Euro für die Infrastruktur. „Wir haben uns mit der Förderzusage von 600.000 Euro für das Hundehaus bereits nach der Decke gestreckt, eine Erhöhung auf 1 Million Euro ist nicht vertretbar“, reagierte LHStv. Geisler. Das Land habe mehrfach eine Überarbeitung des Projektes angeregt und nun strebe man eine Lösung „im Sinne der Hunde und der Steuerzahler“ an. Beide Seiten betonen Gesprächsbereitschaft, bei einer Eskalation würde es heikel werden: Hunde-Notfälle und vieles andere wären dann direkt eine Sache des Landes!