Austria
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Tiroler Neos ärgern sich nach Wahl über den Wirtschaftsbund

Für Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Walser kommt keine Dreier-Variante mit den Neos infrage. Landesvize Margreiter sieht dies als Bestätigung, dass es dem Wirtschaftsbund „nur um Freunderlwirtschaft“ gehe.

Während Dienstagmittag das Warten auf den Beginn der Sondierungen nach der Tiroler Landtagswahl weiterging, ärgerten sich die Neos schon wieder über die ÖVP. Anlass war die gestrige Festlegung von Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Walser, wonach für ihn keine Dreier-Variante mit den Neos infrage kommt. Landesvize Johannes Margreiter sah dies als Beleg dafür, dass es dem Wirtschaftsbund nur um Machterhalt, Posten und Freunderlwirtschaft gehe.

Was Tirol jetzt brauche, sei eine Zukunftskoalition und nicht den schwarz-roten Stillstand. Diese sei möglich, wenn sich die ÖVP einen Ruck gebe und an die Zukunft denke, meinte der Nationalratsabgeordnete in einer Aussendung. Schon vor den Sondierungsgesprächen Parteien auszuschließen, sei problematisch, so Margreiter. Die Neos gingen konstruktiv in die Unterredungen.

Während Walser die Neos als Koalitionspartner ausgeschlossen hatte und dabei glaubte, auch für den Wirtschaftsbund insgesamt zu sprechen, hielt sich die Landespartei wenig später in einer Vorstandssitzung die Option einer Dreier-Koalition unter Einbindung der Neos offen. Eine Mehrheit ergäbe sich sowohl mit Neos und Liste Fritz als auch mit Neos und Grünen.

ÖVP will mit allen außer FPÖ koalieren

Würde man jedoch den Ansagen Walsers folgen und den Ausschluss der FPÖ aus Koalitionsgesprächen einbeziehen, gingen sich nur noch Schwarz-Rot und ein Bündnis aus ÖVP, Liste Fritz und Grünen aus.

Freilich hat das jetzige Geplänkel eine Vorgeschichte: Neos-Spitzenkandidat Dominik Oberhofer hatte nämlich vor der Wahl eine gemeinsame Regierung mit Walser und Mario Gerber, ebenfalls prominenter Repräsentant des Wirtschaftsbunds, ausgeschlossen.

Die Volkspartei will jedenfalls dieser Tage mit allen Parteien außer der FPÖ Koalitionen ausloten. Mit den Freiheitlichen soll nur über parlamentarische Zusammenarbeit gesprochen werden. Eigentlich war erwartet worden, dass die Gespräche schon heute aufgenommen werden. Doch gab es vorerst keine Termine. Spätestens am Mittwoch wird der Koalitionspoker aber auch in Gesprächsform starten.

(APA)