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Tiroler produziert Carbon-E-Bikes aus dem 3D-Drucker [premium]

Ein Tiroler Start-up möchte die Radindustrie revolutionieren und hat sich exklusive Rechte für ein 3D-Druckverfahren gesichert. Damit sollen fragile Lieferketten umgangen werden. Ein Modell auch für andere Branchen?

Mangelnde Rohstoffe, teure Container, fehlendes Personal: Die Verwerfungen in den globalen Lieferketten haben in den vergangenen zwei Jahren auch die Fahrrad-Industrie durcheinandergewirbelt. Während die Nachfrage während der Corona-Jahre enorm stieg, verzögerten sich Lieferungen mehr und mehr. Wer in Österreich ein Rad kaufen wollte, musste einige Monate, mitunter bis zu einem Jahr, warten. Vor allem beim Kauf von E-Bikes, deren wichtigste Komponenten vorwiegend in Taiwan gefertigt werden, brauchte man zusätzliche Geduld. Die chinesische Seeblockade um den Inselstaat trug ihr Übriges zu der ohnehin angespannten Situation bei. Zwar erholen sich die Lieferketten nun langsam wieder, ein gewaltiger Auftragsrückstau wird die Fahrradhändler aber zumindest kommendes Jahr noch auf Trab halten.

Ein Tiroler Start-up will die Radindustrie nun fundamental verändern. „Wir produzieren E-Bikes im 3D-Drucker“, gibt Richard Hirschhuber, Gründer von Super Mobility, im Gespräch mit der „Presse“ die Marschrichtung vor. Innerhalb von sechzehn Stunden will das Kufsteiner Start-up künftig Räder aus Carbonfasern drucken. Solche sind besonders leicht und knapp 20-mal härter als Stahl. „Die Räder sind somit äußerst robust und für den alltäglichen Gebrauch im Stadtverkehr perfekt geeignet“, so Hirschhuber, der zuvor mit seiner Firma Greenstorm E-Bikes an Hotels verliehen hat.

Das jeweilige Design und die Größe soll beim Rad aus dem 3D-Drucker künftig individuell angepasst werden können. Drei Tage nach der Bestellung ist das personalisierte E-Bike abholbar, verspricht Hirschhuber – unabhängig von irgendwelchen Störvariablen in den bis nach Fernost reichenden Lieferketten. „Gleichzeitig können Emissionen im großen Stil eingespart werden, da sowohl die Lagerung der Einzelteile als auch der Transportweg – meist aus Asien – wegfallen.“

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