Austria
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Treffen in Lemberg zur Verhandlungsvorbereitung

Das Dreier-Treffen zwischen Ukraines Präsident Wolodimir Selenskyj, dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan und UNO-Generalsekretär António Guterres am Donnerstag in Lemberg ist durchaus bemerkenswert. Beim letzten Besuch von Guterres in Kiew im April flogen erstmals nach Wochen wieder Raketen auf die ukrainische Hauptstadt.

Ein deutliches Signal Moskaus, dass man an Friedensverhandlungen kein Interesse habe. „Man darf gespannt sein, ob Russland nun Lemberg unter Feuer nimmt“, sagt Russland-Experte Alexander Dubowy im „Krone“-Gespräch. Wie Moskau mit diesem Treffen umgeht, hat eine deutliche Signalwirkung.

Bereits Treffen mit Putin und Erdoğan
Eine Signalwirkung hat auch die erste Reise des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan in die Ukraine. Denn Erdoğan traf Kremlchef Putin in den vergangenen Wochen zweimal, zuletzt am 5. August auf dessen Anwesen in Sotschi. Im Zuge des Treffens hat Erdoğan Putin erneut ein Treffen mit Selenskyj in Istanbul vorgeschlagen.

Moskau und Kiew steuern auf Pattsituation hin
Es ist nicht ausgeschlossen, dass Erdoğans erster Trip in die Ukraine mit Putin abgesprochen ist und eine neue Runde von Verhandlungen zwischen den beiden Kriegsparteien vorbereiten soll. Denn: Sowohl Kiew als auch Moskau würden dringend einen vorübergehenden Waffenstillstand benötigen. „Die Kampfhandlungen steuern auf eine Pattsituation hin. Moskau schafft keinen Durchbruch im Donbass, der Ukraine fehlen die Ressourcen für eine Gegenoffensive. Und der Krieg verursacht auf beiden Seiten immense Kosten“, so Dubowy.

Auf der von Russland annektierten Krim gab es am Dienstag erneut Explosionen (Bild: (c) www.VIENNAREPORT.at)

Auf der von Russland annektierten Krim gab es am Dienstag erneut Explosionen

(Bild: (c) www.VIENNAREPORT.at)

Treffen als diplomatische Offensive
„Die Initiative Erdoğans ist ein klarer Versuch der Türkei, eine diplomatische Offensive zu starten, um die internationale Rolle der Türkei auszubauen“, erklärte Dubowy. UNO-General Guterres will nach dem Treffen nach Odessa weiterreisen, um den Fortschritt der Getreidelieferungen zu begutachten.