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Ukraine soll seit Kriegsbeginn 440 russische Kampfpanzer erbeutet haben

Mehr als die Hälfte der im Einsatz befindlichen ukrainischen Panzer stammen aus den Beständen Moskaus, melden britische Militärexperten. US-Präsident Joe Biden warnt vor einem Atom-Armageddon.

Militärische Lage / Truppenbewegungen

  • Die Ukraine kommt bei der Rückeroberung von durch Russland besetzten Gebieten nach Angaben von Präsident Selenskij weiter voran. Ukrainische Streitkräfte hätten mehr als 500 Quadratkilometer und Dutzende Ortschaften im Gebiet um Cherson zurückerobert. Eine Analyse.
  • Mehr als die Hälfte der Panzer, die für die Ukraine im Einsatz sind, sollen aus den Beständen Russlands stammen. "Die Ukraine dürfte seit der Invasion mindestens 440 Kampfpanzer und etwa 650 gepanzerte Fahrzeuge erbeutet haben", schreibt der britische Geheimdienst in seinem täglichen Lagebericht. Das Versäumnis russischer Besatzungen, funktionsfähiges Material vor einem Rückzug oder einer Aufgabe zu zerstören, zeige, wie schlecht die russischen Soldaten ausgebildet seien und wie niedrig die Kampfmoral sei.
  • Auch in den eigenen Reihen wächst die Kritik an der Militärführung. Der stellvertretende Leiter der von Russland unterstützen Verwaltung von Cherson, Kiril Stremousow, wirft den "Generälen und Ministern" in Moskau vor, die Probleme an der Front nicht zu verstehen. Der ansonsten immer zur russischen Regierung stehende Moderator im russischen Staatsfernsehen, Wladimir Solowjow, fragt auf seinem Livestream-Kanal "Bitte erklären Sie mir, was für eine geniale Idee der Generalstab jetzt hat. Glauben Sie, die Zeit ist auf unserer Seite?".

Diplomatische Beziehungen/Strategie

  • Die Nato muss nach Ansicht des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskij die Möglichkeit eines russischen Atomwaffeneinsatzes verhindern - notfalls mit Präventivschlägen. „Damit sie wissen, was ihnen blüht, wenn sie sie anwenden.“ Der Kreml reagierte umgehend auf die Äußerungen. "Die Erklärungen Selenskijs sind nichts anderes als ein Aufruf zum Beginn des Dritten Weltkriegs mit unvorhersehbaren schrecklichen Folgen", so Sprecher Dmitri Peskow.
  • US-Präsident Joe Biden sieht die Gefahr einer atomaren Konfrontation mit katastrophalen Folgen nach Drohungen aus dem Kreml so groß wie seit 60 Jahren nicht mehr. Die Welt sei seit der Kuba-Krise im Jahr 1962 nicht vor der Aussicht auf ein „Armageddon“ gestanden, sagte Biden in der Nacht auf Freitag. Mehr dazu.
  • Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat in einem Telefonat mit Russlands Staatschef Wladimir Putin bekräftigt, eine friedliche Beilegung des Krieges in der Ukraine unterstützen zu wollen. Das teilte das Präsidialamt in Ankara mit.
  • Das achte Sanktionspaket der EU gegen Russland ist in Kraft. Teil des Pakets ist unter anderem die rechtliche Grundlage für einen von den G7-Staaten unterstützten Preisdeckel auf Ölimporte aus Russland. Dieser soll die Einnahmen Moskaus deutlich reduzieren. Mehr dazu.

AKW Saporischschja

  • Das von Russland besetzte Atomkraftwerk Saporischschja gehört nach Darstellung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) weiter zur Ukraine. Dies sei die Haltung der UNO-Behörde, erklärt deren Chef Rafael Grossi am Donnerstag. Grossi wurde am Donnerstag zu Gesprächen in Kiew erwartet. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte am Mittwoch angeordnet, das AKW als Eigentum der Russischen Förderation einzustufen. "Der Bedarf für eine nukleare Sicherheitszone um das Atomkraftwerk Saporischschja ist dringender denn je", schrieb Grossi auf Twitter.

  • Die Gefahr eines Unfalls im AKW Saporischschja ist Experten zufolge nicht gebannt. "Wir sagen immer wieder, was getan werden muss, nämlich, einen Atomunfall verhindern, der immer noch eine sehr, sehr klare Möglichkeit ist", sagte Grossi.
  • Die Anlage ist wegen der Kämpfe in der Region abgeschaltet. Saporischschja ist eines der vier Gebiete, die Russland zuletzt annektiert hat. Russland will sie trotz dortiger Niederlagen nicht aufgeben und bald wieder unter seine Kontrolle bringen.

Angriffe auf Zivilbevölkerung

(Red./APA/Reuters/dpa)