Austria
This article was added by the user . TheWorldNews is not responsible for the content of the platform.

USA weisen Urheberschaft von Nord-Stream-Detonationen zurück

Auf 55 Mrd. Kubikmeter Gas verdoppelt sich nun das mögliche Jahresvolumen.

© EPA

Die Reporterlegende Seymour Hersh berichtete von einem geheimen US-Einsatz.

Die USA haben einen Bericht des bekannten Investigativreporters Seymour Hersh zurückgewiesen, wonach US-Marinetaucher für die Sprengung der Nord-Stream-Gaspipelines in der Ostsee im vergangenen September verantwortlich gewesen sein sollen. "Diese Behauptung ist völlig und vollkommen falsch", sagte ein Sprecher des Auslandsgeheimdienstes CIA am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP.

Hersh hatte zuvor berichtet, US-Marinetaucher hätten im vergangenen Juni bei einer vom Weißen Haus angeordneten verdeckten Operation Sprengsätze an den Gaspipelines angebracht. Die Sprengsätze seien dann im September mit Hilfe Norwegens ferngezündet worden. Hersh, eine 85-jährige Reporterlegende, scheint sich in seinem Bericht auf eine einzige Quelle zu berufen. Er veröffentlichte den Bericht auf seinem Blog und nicht in einem großen US-Medium.

Insgesamt vier Explosionen hatten im September in den Wirtschaftszonen Schwedens und Dänemarks in der Ostsee mehrere Lecks in die Pipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2 gerissen, die für den Transport von russischem Gas nach Deutschland gebaut worden waren. Die Pipelines waren zum Zeitpunkt der Explosionen nicht in Betrieb, enthielten aber Gas. Nach Angaben Schwedens steckt Sabotage hinter dem Vorfall. Demnach wurden Sprengstoffreste nachgewiesen.

Hintergrund der Causa

Der Verdacht richtete sich umgehend gegen Russland, Moskau wies aber jede Verantwortung von sich. Erst vor wenigen Tagen sagte Generalbundesanwalt Peter Frank in einem Interview, es gebe bisher keine Beweise für eine Urheberschaft Russlands.

Russland wiederum hatte bereits kurz nach den Detonationen angedeutet, die USA könnte für die Explosionen verantwortlich sein. "Der US-Präsident muss auf die Frage antworten, ob die USA ihre Drohung umgesetzt haben", erklärte eine Sprecherin des russischen Außenministeriums damals.

Hintergrund waren Äußerungen von US-Präsident Joe Biden vom Februar 2022 bei einem Washington-Besuch von Deutschlands Bundeskanzler Olaf Scholz. Biden hatte mehrere Wochen vor Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine gewarnt, sollte Russland im Nachbarland einmarschieren, "dann wird es kein Nord Stream 2 mehr geben". Das "verspreche" er, betonte der Präsident, ohne nähere Angaben zu machen. "Wir werden dem ein Ende bereiten."

Damals stand die Frage im Raum, ob die USA mit Sanktionen gegen die Betreibergesellschaft Nord Stream 2 AG versuchen könnten, eine Inbetriebnahme der Pipeline zu verhindern. Es war dann die deutsche Bundesregierung, die Nord Stream 2 ein Ende setzte: Kurz vor Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine legte Berlin das Projekt auf Eis. Scholz reagierte damit auf die Anerkennung der Unabhängigkeit der Separatisten-Gebiete in der Ostukraine durch den russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Wir würden hier gerne ein Login zeigen. Leider haben Sie uns hierfür keine Zustimmung gegeben. Wenn Sie diesen anzeigen wollen, stimmen sie bitte Piano Software Inc. zu.

Jederzeit und überall top-informiert

Uneingeschränkten Zugang zu allen digitalen Inhalten von KURIER sichern: Plus Inhalte, ePaper, Online-Magazine und mehr. Jetzt KURIER Digital-Abo testen.

Liebe Community,

Mit unserer neuen Kommentarfunktion können Sie jetzt an jeder Stelle im Artikel direkt posten. Klicken Sie dazu einfach auf das Sprechblasen-Symbol rechts unten auf Ihrem Screen. Oder klicken Sie hier, um die Kommentar-Sektion zu öffnen.