Austria
This article was added by the user . TheWorldNews is not responsible for the content of the platform.

Van der Bellen bedauert Österreichs Veto "außerordentlich"

Österreich befinde sich wegen des Zustroms von Flüchtlingen und Migranten zwar in einer äußerst schwierigen Situation. "Aber die Verbindung, die Verknüpfung dieses Problems mit dem Schengen-Beitritt Rumäniens und Bulgariens, muss ich leider gestehen, die sehe ich nicht", so Van der Bellen am Freitag.

"Ich sehe nicht, wie diese Blockade des Schengen-Beitritts Rumäniens irgendetwas ändert an der Situation in Österreich", betonte der Bundespräsident bei einer Pressekonferenz bei einem Besuchs in Slowenien. "Ich sehe nur, dass wir uns eine Menge Unwillen zugezogen haben auf europäischer Ebene", fügte er hinzu.

Van der Bellen rechnet damit, dass die österreichische Wirtschaft wegen dieser Entscheidung einen Preis zu zahlen haben werde. Die Entwicklung dürfte einerseits das inländische Tourismus treffen, wenn weniger Touristen aus Rumänien ankommen. Anderseits hob der Präsident hervor, dass Österreich mit erheblichen Direktinvestitionen in Rumänien aktiv ist. "Wir werden sehen, wie die rumänischen Konsumenten auf diese Entwicklung reagieren", sagte er. "Ein wirtschaftlicher Preis ist in meinen Augen unvermeidlich", betonte Van der Bellen.

Auch der Grüne Koalitionspartner steht nicht hinter der Entscheidung von Innenminister Gerhard Karner (ÖVP). "Der Vizekanzler hat es auch bereits klargestellt, dass wir da Veto Österreichs nicht unterstützt haben", sagte Justizministerin Alma Zadić (Grüne) am Freitag in Brüssel. "Uns gehts vor allem um eine europäische Lösung, der erste Schritt zu dieser europäischen Lösung ist natürlich der Beitritt Kroatiens, und Bulgarien und Rumänien gehören zu europäischen Familie dazu und innerhalb der europäischen Familie ist die Freizügigkeit groß geschrieben", so Zadic. Sie zeigte sich zuversichtlich, dass "wir da sehr bald sehr rasche europäische Lösung finden werden".

Mehr zum Thema

BELGIUM-EU-DIPLOMACY
BELGIUM-EU-DIPLOMACY

Außenpolitik

"Putsch gegen die EU": Heftige Kritik an Österreich nach Schengen-Veto

WIEN. Harte Worte finden internationale Medien für Österreichs Veto zur Schengen-Erweiterung.

"Putsch gegen die EU": Heftige Kritik an Österreich nach Schengen-Veto

Mehr zum Thema

Christoph Leitl
Christoph Leitl
OÖNplus Außenpolitik

"Jetzt stehen wir in der Schmuddelecke Europas"

WIEN. Österreich habe durch sein Schengen-Veto nicht nur eine Riesenchance, sondern auch das Vertrauen vieler EU-Länder verspielt, ist Christoph ...

"Jetzt stehen wir in der Schmuddelecke Europas"