Frater Gerald mit Jugendlichen aus Homs
© Privat
Der Jesuit Gerald Baumgartner betreut in der syrischen Stadt Homs 1.400 Jugendliche.
von Josef Ertl
„Die Situation ist heute schlimmer als zur Zeit des Bürgerkriegs (2011– 2014). Damals gab es Wasser und Strom. Heute gibt es in sechs Stunden eine dreiviertel Stunde Strom. Wenn es keinen Strom gibt, gibt es kein warmes Essen.“
Der 28-jährige Gerald Baumgartner, der aus Münzkirchen (Bez. Schärding) stammt und mit 22 in den Jesuitenorden eingetreten ist, betreut in der 800.000-Einwohner-Stadt Homs 1.400 Kinder und Jugendliche zwischen sechs bis 26 Jahren.
Geistige Arbeit und Diskussion
Homs galt als Hochburg der syrischen Rebellenbewegung gegen die Regierung und wurde im Krieg zu weiten Teilen zerstört. Entsprechend sind die Schäden. Rund 20.000 bis 30.000 Christen verschiedener Konfessionen sind in der Stadt.
Gerald Baumgartner betreut in Summe 1400 Jugendliche verschiedenster christlicher Konfessionen
„Jedes Jahr wird die Situation schlechter. Alle wollen das Land verlassen, weil sie keine Perspektive sehen“, erzählte Baumgartner bei seinem Vortrag am Dienstag in der Linzer Pfarre Don Bosco.
Besonderen Zuspruch fand das von Frater Gerald organisierte Taize-Treffen
Er ist Teil der fünfköpfigen Jesuitenkommunität, die auf Arabisch kommunizieren: „Wir nehmen die Kultur völlig an.“
Am Lenkrad des Busses: Gerald Baumgartner
Die Jesuiten sind angesehen, weil P. Frans van der Lugt Jahrzehnte in Homs gelebt hat und auch im Bürgerkrieg blieb, als alle anderen Bischöfe und Priester die Stadt verlassen hatten. Lugt starb den Märtyrertod, er wurde durch einen Kopfschuss ermordet, vermutlich von Islamisten.
„Jeder, der unser Kloster betritt, ist an einem sicheren Ort“, erläutert Baumgartner die Ziele des Engagements.
Gemeinsames abendliches Gebet
„Die Jugendlichen kommen auch wegen der Freiheit zu uns. In einer hoffnungslosen Gesellschaft können sie eine Erfahrung der Hoffnung machen. Sie können hier Versöhnung leben, damit sie Versöhnung weitergeben können.“
Es gibt die Hoffnung und Wege zum Frieden. Der Westen sollte sektoriell Sanktionen zurücknehmen, speziell im Energiesektor. Und: Man sollte politisch wieder miteinander reden.
Die Gemeinschaft sorgt für Freude
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