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Wie Putin Russlands Wirtschaft nun selbst ruiniert [premium]

Wo Sanktionen der Wirtschaft nicht schaden konnten, wird Kremlchef Putin selbst aktiv. Mit der Mobilmachung entzieht er ihr Millionen Arbeitskräfte. Und das genau jetzt, wo eine Folge der wilden 1990er Jahre ihre Wucht entfaltet.

Während Kremlchef Wladimir Putin am Freitag, 30. September, mehrere ukrainische Gebiete bereits offiziell annektiert, staut es sich an Russlands Außengrenzen weiter. Und es staut sich gehörig. Vor „Werchnyj Lars“ etwa. Dort wo sich in Fahrtrichtung Süden auf der rechten Seite der 5.054 Meter hohe Berg Kazbek erhebt und in normalen Zeiten kilometerlange LKW-Warteschlangen das Straßenbild prägen, waren in den vergangenen Tagen schon einmal 20 Kilometer lange PKW-Blechlawinen auf der russischen Seite zu sehen. Wer nicht mit dem eigenen Fahrzeug gekommen war, nahm ein Taxi über die Grenze nach Georgien. Und weil der Übertritt zu Fuß verboten war, griffen manche auf ihre Fahrräder oder Scooter zurück. An den Grenzübergängen zu Kasachstan, wo bereits über 100.000 Ankömmlinge aus Russland registriert wurden, ein ähnliches Bild. An denen zu Finnland ebenso. Und sofern wer überhaupt noch einen Flugticket nach Istanbul ergatterte, musste er zwischen 210.000 und 370.000 Rubel (3.750 Euro bzw. 6.600 Euro) berappen – one-way.

“Keiner beschäftigt sich mit Arbeit“

Die Russen flüchten, seit Putin am 21. September die Teilmobilmachung von 300.000 Reservisten verordnet hat, um nach Niederlagen der russischen Armee in der Ukraine die besetzten Gebiete zu halten. Vor allem viele jener jungen Männer, die mit einer Einberufung rechnen müssen, suchen das Weite. Und während in Zielländern wie Georgien die Immigranten inzwischen auch für Unmut sorgen, zerbrechen sich Unternehmen und Ökonomen in Russland selbst den Kopf darüber, wie sehr die vielschichtigen Folgen der Teilmobilmachung der Wirtschaft nach den westlichen Sanktionen nun den Rest geben.