Austria
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Wirbel um riskanten Flug mit vereisten Tragflächen

Von dem unglaublichen und gefährlichen Vorfall berichtet das heimische Luftfahrtmagazin „Austrian Wings“: Demnach soll eine Boing 737 Mitte November von dem Flughafen in Danzig abgehoben sein, obwohl die Tragflächen stark vereist waren. 

Es gebe ausgesprochen „strenge Richtlinien für die Pflicht zur Enteisung“, hieß es seitens „Austrain Wings“. Dabei wird das Flugzeug vor dem Start mit Enteisungsmitteln behandelt, um etwaigen Funktionsausfällen vorzubeugen. Im konkreten Fall handelt es sich um eine knapp sechs Jahre alte Boeing 737-800, die de jure von der polnischen Ryanair-Tochter „Buzz“ betrieben wird.

(Bild: Austrian Wings)

Piloten bewerten Vereisungszustand als untragbar
Nach dem Boarding befand sich auf der linken Tragfläche, wie auch ein Foto belegt, eine deutlich erkennbare Eis- oder Schneeschicht, die sogar Teile der Vorflügel und der Steuerflächen bedeckte. Der Zustand der linken Tragfläche mache, so wurde es „Austrian Wings“ unabhängig von fünf verschiedenen Verkehrspiloten bestätigt, jedenfalls eine Enteisung vor dem Start zwingend notwendig!

Kapitän: „This is my aircraft!“
Eine Enteisung fand aber nicht statt. Der Flug startete trotzdem. Glücklicherweise verlief die Reise nach Wien und die Landung in Schwechat ereignislos. Doch damit nicht genug: Nachdem die Maschine ihre Parkposition erreicht hatte und die Triebwerke abgestellt waren, bestand ein Passagier darauf, den Kapitän zu sprechen. Der Pilot kam dann etwas später aus dem Cockpit und sprach auf Englisch mit dem Passagier. „Als ich den Kapitän auf die kontaminierte Tragfläche ansprach und wissen wollte, warum er nicht enteist hatte, wurde der Mann laut, schrie mich an und warf mich mit den Worten: ,This is my aircraft!‘ regelrecht aus dem Flugzeug“, zitiert die Plattform den Passagier.

Meldung an Austro Control erfolgt
Grundsätzlich sei jeder Pilot vor dem Flug verpflichtet, einen „Outside-Check“ durchzuführen und dabei (vor allem bei winterlichen Wetterbedingungen) auch den Zustand der Tragflächen besonders penibel zu überprüfen, hielt das Luftfahrtmagazin fest. Warum dennoch auf eine Enteisung verzichtet wurde, ist unklar. Seitens „Austrian Wings“ steht jedoch fest, dass in dem vorliegenden Fall, massive Sicherheitsbedenken angebracht gewesen wären bzw. die Fluggäste einem großen Unfallrisiko ausgesetzt waren.

Der verantwortliche Ryanair-Pilot wurde bereits der österreichischen Flugsicherung Austro Control gemeldet. Diese leitet die Meldung im Regelfall an die polnische Luftaufsichtsbehörde weiter, da es sich um ein in Polen registriertes Flugzeug handelt.