Austria
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Worst Case: In 2 Wochen doppelt so viele Patienten

Es ist von „einem weiteren deutlichen Anstieg im Normalpflegebelag auszugehen, wobei der Covid-Belag im ICU-Bereich weiterhin nahezu unverändert bleibt“, schreiben die Experten des Covid-Prognosekonsortiums. Am Mittwoch mussten österreichweit 1773 Patienten auf Normalstationen behandelt werden, für kommenden Mittwoch prognostizieren die Expertinnen und Experten 1992 bis 2625 hospitalisierte Corona-Infizierte (Mittelwert 2287).

Patienten auf Normalstationen verdoppeln sich im schlimmsten Fall
In zwei Wochen wird mit einem Plus von rund 52 Prozent gerechnet. Auf den Normalstationen sind am 19. Oktober österreichweit 2121 bis 3428 belegte Betten zu erwarten (Mittelwert: 2696).
Zum Vergleich: Am Höhepunkt der Herbstwelle im vergangenen Jahr - das Land befand sich damals in einem österreichweiten Lockdown - am 28. November benötigten 2767 Infizierte ein Normalbett.

Auf Intensivstationen lagen damals 630 Schwerkranke. Dort wird kommenden Mittwoch ein Mittelwert von 93 ICU-Patienten prognostiziert, für den 19. Oktober erwarten die Experten zwischen 75 und 122 Schwerkranke, der Mittelwert wird mit 95 angegeben.

Hoher Anteil an Corona-Zufallsbefunden
Betont wird jedoch, dass es derzeit einen sehr hohen Anteil an Covid-Zufallsbefunden bei den Hospitalisierten gibt. Laut Covid-19-Register wurden per Datenstand vom vergangenen Donnerstag nur rund 22 Prozent der aktuell Hospitalisierten mit Covid-19-Symptomatik aufgenommen. Im Intensiv-Bereich lag dieser Anteil bei nur zwölf Prozent.

Zeitgleich warnen die Experten aber vor Engpässen beim Personal in den Spitälern. Denn der „gestiegene Infektionsdruck übersetzt sich gegenwärtig auch in überdurchschnittlich hohe ungeplante Personalausfälle“, die im Österreich-Durchschnitt beim gesamten Spitalspersonal schon bei über sechs Prozent liegen würden. Die Rate von ungeplanten Personalausfällen liege normalerweise unter fünf Prozent und lag in den bisherigen Höhepunkten der Covid-19 Pandemie teilweise über zehn Prozent, hieß es.

Aufwärtstrend bei Infektionen verlangsamt sich
Bei den Fallzahlen - die Sieben-Tage-Inzidenz betrug am Dienstag bereits 952,6 - ist weiterhin mit einer substanziellen Steigerung in der Mehrheit der Altersgruppen zu rechnen. Die letztverfügbaren Abwasserdaten bestätigen einen starken Aufwärtstrend von Corona-Infektionen. Der Aufwärtstrend hat sich in den letzten Tagen jedoch verlangsamt und die Sieben-Tage-Inzidenz der Altersgruppe der Fünf- bis 14-Jährigen ist laut den Experten rückläufig.

Rauch rudert zurück
Mehrere Wissenschaftler haben sich bereits für die Wiedereinführung der Maskenpflicht ausgesprochen. Doch dazu werde es erst kommen, wenn die Situation in den Krankenhäusern „eskaliert, bedrohlich wird, ein Notstand eintritt“, sagte Johannes Rauch (Grüne) am Dienstagabend im „ZiB2“-Interview. Vor dem Ministerrat am Mittwoch ruderte er zurück. Aktuell „ist die Lage so, dass sie gut ,handelbar‘ ist“, sagte der Minister. Mit den Experten sei er jedenfalls im ständigen Austausch.