Liechtenstein
This article was added by the user . TheWorldNews is not responsible for the content of the platform.

Albert Rösti will unabhängig politisieren

Die Versorgungssicherheit mit Energie ist für den neu gewählten SVP-Bundesrat Albert Rösti eine der grössten Herausforderungen. Er wolle als früherer Energiepolitiker seinen Beitrag dazu leisten. Um die grossen Linien in diesem Thema vorzuzeichnen, sei es aber noch zu früh, sagte Rösti am Mittwoch in Bern vor den Medien. Zuerst wolle er mit dem Regierungskollegium zusammensitzen.

Auf die Frage, ob er als thematisch vielseitiger Politiker zum fleissigen Schreiber von Mitberichten werde, sagte Rösti, er wolle seine Meinung einbringen, nämlich "dort, wo meine Werthaltung zentral ist." Er habe sich schon bei seiner Kandidatur den Auftrag gegeben, die Werte seiner Wählerschaft in der Regierung zu vertreten.

Dass er als Vertreter der Deutschschweiz in der siebenköpfigen Regierung zahlenmässig zur Minderheit gehören wird, ist für Rösti eine Frage der Sensibilität. Für einige Jahre sehe er die "lateinische" Mehrheit nicht als Risiko an. Sie sei eine kulturelle Chance. Und: "Eine Minderheit kann auch mal die Mehrheit haben."

Unabhängiges Politisieren
Angesprochen auf seine zahlreichen Wirtschaftsmandate, sagte der neugewählte Bundesrat Albert Rösti, dass diese für seine künftige Tätigkeit kein Problem darstellten. "Ich kann ab dem 1. Januar unabhängig politisieren." Er wolle klarstellen, dass er all seine Mandate selbstverständlich per Ende Jahr abgebe. Als Milizparlamentarier habe man verschiedene Hüte an, als Bundesrat gehe das nicht mehr.

Am schwierigsten falle es ihm, sein Amt als Gemeindepräsident von Uetendorf zu beenden, sagte Rösti am Mittwochnachmittag vor den Medien in Bern. "Ich werde morgen Abend nach der letzten Gemeinderatssitzung wohl eine kleine Träne verdrücken."

Sprachliches Hürden
Bei der Frage, ob er zusammen mit der ebenfalls neugewählten Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider einen Italienischkurs besuchen werde, sagte Albert Rösti: "Ich bin nicht der grösste Hirsch in Sprachen." Er habe schon ein paar Kurse besucht, müsse sich nun aber zuerst in die Dossiers einarbeiten.

Der Kanton Tessin liege ihm trotz fehlender Italienischkenntnisse am Herzen, sagte Rösti am Mittwochnachmittag vor den Medien in Bern. "Ich bin ein Bundesrat für die ganze Schweiz."

Rösti liess sich auch von einer speziellen Frage nach der Wirkung seines Nachnamens im Ausland nicht aus dem Konzept bringen. "Als ich in Zürich zu studieren begann, machten alle einen Witz", sagte er. Sein Nachname habe ihm bisher mehr geholfen als geschadet. Das bleibe nun wohl auch so. "Vielleicht öffnet der Name die Tür zu einem offenen Gespräch."