Liechtenstein
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«Das Wohnzimmer der Gemeinde»

SCHELLENBERG - Der Verein ELF und die Kulturkommission Schellenberg luden am Mittwochabend unter dem Titel «Gesellschaftsränder und Dorfmitten» zu einer Austauschrunde auf den Schellenberger Dorfplatz.

Was sind nun die Zutaten, mit deinen Dorfzentren auch in einer immer anonymer werdenden Gesellschaft der Gemeinde noch eine Mitte geben? Einst war es die Sennerei im Schellenberg, nach der Kirche ist es für manche heute noch der Dorfplatz. In Eschen ist es das PAP, andernorts das Marronihäuschen. Und in der Abschlussrunde gab es noch viele weitere Ideen, was es für ein gelungenes Dorfzentrum zwischen Bäumen, Cafés und duldsamen Nachbarn braucht. Klar war auf alle Fälle, dass Zentren zurecht wieder in der Diskussion sind und Begegnung und öffentliche Orte, die dazu einladen und dafür gestaltet sind, gestern wie heute ein zentrales Bedürfnis sind.

Wir hätten es alle gern: Ein Zentrum im Dorf, wo man sich kennt und austauschen kann. Der in Fläsch ansässige Architekturjournalist Köbi Gantenbein spricht in diesem Zusammenhang von einem «Wohnzimmer der Gemeinde» und meint, man müsse die Zeit zurückdrehen um eine gesunde Gemeinde, in der man sich gerne aufhält und begegnet, vorwärts zu bringen.

Doch wie sieht dieser gesunde Lebensraum aus, dieses Zentrum, in man sich auch ohne Dorffest oder religiöse Zeremonie gerne aufhält, verweilt und begegnet? Gibt es überhaupt noch ein Bedürfnis danach oder ist es eine Tatsache, dass die Welt anonymer wird und sich soziale Begegnung aus räumlichen Zusammenhängen wie Wohnorten löst? 

Dorfplatz bewährt sich

Der Verein ELF stellte diese Fragen gestern Abend auf dem Schellenberger Dorfzentrum unter dem Titel «Gesellschaftsränder und Dorfmitten» in den Raum. In ihren Inputreferaten beleuchteten Pater Josef Gehrer, Gemeindebauführer Martin Kaiser und die stv. Schulleiterin Caroline Goop von der Primarschule Schellenberg, wie sie das Leben im Schellenberger Dorfzentrum wahrnehmen und wie dieses durch ihre Institutionen mitgeprägt wird. Der Dorfplatz bewähre sich grundsätzlich sehr gut, so der breite Tenor. Mit der Gemeindeverwaltung, der Schule, der Kirche und dem Friedhof, der Post und dem Dorfladen, einem Friseursalon, der Krone und unterschiedlichen Vereinen wie der Harmoniemusik oder der Feuerwehr ist oft etwas los im Schellenberger Zentrum.