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Kanton St. Gallen prüft Rückführung von Mumie

Der Administrationsrat des Katholischen Konfessionsteils des Kantons St.Gallen hat im Zusammenhang mit der aktuellen Debatte um die Mumie Schepenese in der Stiftsbibliothek beschlossen, eine mögliche Rückführung ins Herkunftsland zu prüfen. Dazu will man mit den zuständigen ägyptischen Behörden zusammenarbeiten und wird mit diesen Kontakt aufnehmen.

Die Mumie Schepenese in der Stiftsbibliothek St.Gallen war in den letzten Tagen der Grund für eine kontroverse Debatte, ausgelöst durch das Theaterprojekt des St.Galler Kulturschaffenden Milo Rau. Der Administrationsrat des Katholischen Konfessionsteils des Kantons St.Gallen, Eigentümer sämtlicher Bestände der Stiftsbibliothek, hat mittlerweile eine Gesamtbeurteilung vorgenommen und wird nun eine Übergabe von Schepenese an Ägypten seriös prüfen. Diesen Entscheid fällte die Exekutive der St.Galler Katholikinnen und Katholiken an seiner Sitzung vom Dienstag, 6. Dezember. In seinen Überlegungen liess sich der Administrationsrat von Kultur- und Rechtsexperten beraten.

Dem Administrationsrat ist die seriöse Bearbeitung des Themas in gegenseitigem Respekt und mit entsprechender Wertschätzung zwischen der Schweiz und Ägypten ein grosses Anliegen. Er anerkennt im Sinne der UNESCO-Konventionen von 1970 und 1972 den einzigartigen Charakter der Altertümer jedes Landes. Gleichzeitig hat der Katholische Konfessionsteil des Kantons St.Gallen mit dem neuen Kulturgüterdekret auch eine Rechtsgrundlage, um klar zu bestimmen, was zum klösterlichen Erbe gehört und was nicht.

Dem Administrationsrat ist wichtig, dass eine allfällige Überführung der menschlichen Überreste von Schepenese würdevoll gestaltet wird. Gleichzeitig ist man sich bewusst, dass es viele Menschen und Gründe gibt, die den Verbleib der Mumie in der schönsten Bibliothek der Schweiz schätzen würden. «Es ist mir ein Anliegen, dass mit Schepenese seriös und differenziert umgegangen wird, auch mit Bezug zu ihrem Herkunftsland», sagt Administrationsratspräsident Raphael Kühne.

Der nun eingeleitete Prozess soll zeitnah erfolgen. Sobald Entscheide dazu und zum weiteren Vorgehen kommuniziert werden können, wird die Öffentlichkeit wieder orientiert.