Liechtenstein
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Snow & Fun im Sitzen und Stehen

Hin und wieder sind in den Skigebieten andere Wintersportler zu sehen, wie beispielsweise Skibiker, Skibobfahrer oder Sportler mit Snowscootern. Wenn es nach Martin Schneider von der IG SSS geht, sollen es in den kommenden Wintern noch viele mehr werden.

Mit der Gründung der IG SSS sollen die Lenker-Wintersportarten Skibike, Skibob und Snowscooter in Liechtenstein gefördert werden.

Martin Schneider in Vaduz
Martin Schneider in Vaduz

«Eine IG ist aus meiner Sicht genau das Richtige, um die Interessen der Reader unter einem Dach zu vereinen», sagt Martin Schneider. (Bild: Daniel Schwendener)

Seit dem vergangenen Winter ist die Liechtensteiner Wintersportszene um eine Organisation reicher: Mit der Gründung der IG SSS möchte Martin Schneider die Lenker-Wintersportarten Skibike, Skibob und Snowscooter in Liechtenstein fördern und das Bewusstsein der Öffentlichkeit auf unterhaltsame und rasante Alternativen zum herkömmlichen Wintersport lenken. Neu sind die Sportarten jedoch nicht. Bereits 1963 wurde in Malbun der Liechtensteinische Skibobverband LSBV gegründet, der sich in den folgenden Jahren um die Reputation des Sports kümmerte. «Eine Zeit lang konnte der Verein gute Mitgliederzahlen verzeichnen und sich etablieren. Schliesslich scheiterte der Verein jedoch daran, dass sich niemand mehr der Leitung annehmen wollte – der LSBV verlief sich im Sand», erklärt Martin Schneider. Ein Umstand, der für den wintersportbegeisterten Gründer der IG SSS nicht länger tragbar war. «Deshalb habe ich in diesem Jahr die IG ins Leben gerufen, um die Sportarten wieder mehr in den Fokus zu rücken.»

Eine Leidenschaft, die früh geweckt wurde
Die Begeisterung für das Skibobfahren hat Schneider früh für sich entdeckt. Als er im Alter von acht Jahren mit seiner Familie in den Graubündner Bergen unterwegs war, machte er seine ersten Erfahrungen damit. «Mein Bruder fuhr mit Onkel Jakob in der Schweiz in den 70ern Rennen. Ich wollte das unbedingt auch ausprobieren und fuhr die erste Abfahrt mit meinem Bruder auf einem Hary-Bob. Von da an drehte sich bei mir fast alles um Skibob – dieser Sport bereitet mir einfach unglaublich grosse Freude.»

Für Schneider war das Skibobfahren jedoch nicht nur eine Freizeitbeschäftigung: «Ich wollte den Sport professionell ausführen und mich mit anderen messen. Während meiner Profikarriere war ich der einzige professionelle Skibobfahrer in der Region und nahm an internationalen Rennen teil.» Zu dieser Zeit wurde die Skibobszene immer grösser und erfreute sich immer grösserer Beliebtheit. «Ende der 80er-Jahre gab es das Bestreben, Skibob olympisch zu machen – für uns Sportler wäre das natürlich ein grosser Erfolg gewesen. Aber aufgrund konservativer Funktionäre ist dieses Vorhaben zur kommerziellen Verbreitung des Skibobsports gescheitert. Seither ist Skibob weiterhin eine Nischen-Sportart.»

Traum von einer Lenker-Wintersport-WM in Liechtenstein
Nach seiner Profikarriere hat sich Martin Schneider eine Auszeit vom Sport genommen und ist anderen Leidenschaften nachgegangen. «Die Begeisterung für das Skibobfahren hat mich aber nicht losgelassen und schliesslich durch Skibike auch wieder zurück zum Sport gebracht.» Und er hat gemerkt, dass durchaus Interesse am Sport besteht. Denn es ist nicht so, dass es keine Skibobfahrer gibt, die Szene ist jedoch klein und verstreut. «Deshalb ist eine IG aus meiner Sicht genau das Richtige, um die Interessen der Reader unter einem Dach zu vereinen.» Gemeinsam mit seiner Frau hat er deshalb die IG SSS gegründet und versucht seither, Menschen für den Sport zu finden – und es funktioniert. «Kurz nachdem ich die Internetseite aufgeschaltet hatte, kamen bereits die ersten Anfragen. Und auch unser Auftritt an der Lihga 2022 war ein voller Erfolg. Wir konnten gute Gespräche führen und unsere Idee weitergeben.» Dennoch ist die IG auf Gönner und Unterstützer angewiesen. Denn das grosse Ziel, Sportler auszubilden und an internationale Wettkämpfe zu schicken, kann Schneider gemeinsam mit seiner Frau finanziell nicht stemmen. «Und wir wollen sogar noch viel mehr. Mein Ziel ist, eine Weltmeisterschaft im Lenker-Wintersport zu organisieren und durchzuführen. Das schaffen wir aber nicht alleine.»

Mein Ziel ist, eine Weltmeisterschaft im Lenker-Wintersport zu organisieren und durchzuführen.

Um den Interessenten einen Zugang zum Sport zu ermöglichen, möchte Schneider in Malbun Unterrichtsstunden geben. Für ihn ist wichtig, dass jeder, der den Sport ausprobieren möchte, zuerst den Umfang mit dem Sportgerät lernt und professionell eingewiesen wird. Auch für Menschen mit Beeinträchtigung wird es Angebote geben. «Ein Traum wäre natürlich, eine eigene Verleih- und Verkaufsstelle in Malbun zu eröffnen, das ist aber noch Zukunftsmusik.»

Für jede Art des Fahrens das geeignete Sportgerät
Der grosse Vorteil von Lenker-Wintersportgeräten im Vergleich zu anderen Wintersportgeräten ist, dass sie sich einfacher handhaben lassen. «Durch die Dreipunktauflage kann man das Gleichgewicht leichter halten, und im Sitzen ist das Fahren sehr gemütlich – es ist eher ein cruisen, kann aber bis zum perfekten Racing betrieben werden.» Wer es gerne etwas akrobatischer mag, der findet vielleicht am Skibike Gefallen. Das erinnert an BMX oder Motocross. «Profis sind damit mindestens genauso akrobatisch unterwegs wie die Kollegen im Sommer ohne Schnee.» Und das Schöne: Die Geräte sind auch für Skipisten zugelassen, wie Martin Schneider erklärt. «Wichtig ist, dass es sich um ein Markenprodukt handelt, das in Serie hergestellt wird und dabei auf die ‹prinzipielle› Sicherheit getestet wird. Ausserdem empfehlen wir jedem, einen Handlingkurs zu besuchen, damit man die Grundlagen kennenlernt und sich mit dem Gerät auseinandersetzen kann.» Denn nur so ist man sicher und verantwortungsvoll auf der Piste unterwegs und kann schnell Fortschritte machen. «Und alle, die Gefallen daran finden, können gerne der IG SSS beitreten und mit uns zusammen den Lenker-Wintersport fördern», schliesst Martin Schneider ab.

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