Liechtenstein
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Steigende Energiepreise: Regierung setzt Taskforce ein

VADUZ - Die Regierung hat mit Blick auf die steigenden Energiepreise eine Taskforce unter der Leitung des Ministeriums für Inneres, Wirtschaft und Umwelt eingesetzt, um die Auswirkungen der steigenden Energiepreise auf die privaten Haushalte und die Unternehmen zu analysieren sowie mögliche Massnahmen zur vorübergehenden Abfederung zu evaluieren.

Die schon seit längerem angespannte Situation auf den Energiemärkten hat sich infolge der Auseinandersetzungen in der Ukraine weiter zugespitzt und führt zu massiven Steigerungen bei den Energiepreisen, wie das Ministerium für Inneres, Wirtschaft und Umwelt schreibt. Die hohen Preise würden die Knappheit signalisieren und die Bevölkerung und die Wirtschaft zum Energiesparen und zu Effizienzmassnahmen veranlassen. Der damit einhergehende Lenkungseffekt helfe gleichzeitig, eine ernsthafte Versorgungsmangellage zu vermeiden.

In Liechtenstein hätten sich die Endkundenpreise für Gas verglichen zum letzten Jahr bereits verdoppelt. Eine weitere Erhöhung ab 1. Oktober 2022 wurde von der Liechtenstein Wärme (vormals Liechtensteinische Gasversorgung) angekündigt. Ebenso seien die Preise für Heizöl, Treibstoff, Pellets, Holz und Fernwärme gestiegen.

Bislang haben die Liechtensteinischen Kraftwerke (LKW) trotz massiv gestiegener Marktpreise keine Strompreiserhöhungen vorgenommen - mit der Folge, dass die LKW im Jahr 2022 Verluste von einem zweistelligen Millionenbetrag verzeichnen werden. Die LKW haben am Dienstag auf 1. Januar 2023 nun aber sowohl für Privathaushalte als auch Unternehmen erhebliche Strompreiserhöhungen angekündigt. Die Wirtschaftskammer hat sich folgend bereits für Hilfsmassnahmen des Landes ausgesprochen.

Und was macht die Regierung?

"In Liechtenstein und der Schweiz ist der Anteil der Energiekosten bei den Haushaltsbudgets der Privathaushalte deutlich geringer als in anderen europäischen Ländern", heisst es in der Mitteilung. Auch hätten viele liechtensteinische Unternehmen bereits Massnahmen unternommen, um ihre Energieeffizienz zu erhöhen. "Allerdings können die hohen Energiepreise einkommensschwache Haushalte sowie energieintensive Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten bringen", so die Regierung. Sie habe folgend eine Taskforce "Energiepreise" unter der Leitung des Ministeriums für Inneres, Wirtschaft und Umwelt eingesetzt, um die Auswirkungen der steigenden Energiepreise auf die privaten Haushalte und die Unternehmen zu analysieren sowie mögliche Massnahmen zur vorübergehenden Abfederung zu evaluieren. Die liechtensteinischen Wirtschaftsverbände seien in diesen Prozess eingebunden. Bis Ende Oktober 2022 soll ein erster Zwischenbericht vorgelegt werden.

Mit dem "Aktionsplan Energie 2022" hat die Regierung laut Mitteilung bereits eine Reihe von Massnahmen zur Bewältigung der Energiekrise umgesetzt. Dazu gehören die Schaffung entsprechender Gasreserven, Förder- und Beratungsprogramme zur Steigerung der Energieeffizienz sowie die kürzlich lancierte Energiesparkampagne "Häsch #DRADENKT". Weitere Informationen dazu sind auf der Sonderseite Energieversorgung zu finden.