Teuerung
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Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhten sich die Verbraucherpreise um 8,9 Prozent. Dies ist die höchste Rate seit Einführung des Euro.
Teuerung
Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhten sich die Verbraucherpreise um 8,9 Prozent. Dies ist die höchste Rate seit Einführung des Euro.
(dpa) - Die Inflation in der Eurozone hat sich im Juli auf hohem Niveau weiter beschleunigt und einen Rekordwert erreicht. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhten sich die Verbraucherpreise um 8,9 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Donnerstag in Luxemburg laut einer zweiten Schätzung mitteilte. Eine erste Schätzung wurde wie von Volkswirten erwartet bestätigt. Dies ist die höchste Rate seit Einführung des Euro als Buchgeld 1999. Im Vormonat waren die Verbraucherpreise um 8,6 Prozent gestiegen.
Getrieben wurde die Teuerung erneut durch den starken Anstieg der Energiepreise, die sich zum Vorjahresmonat um 39,6 Prozent erhöhten. Der Schub war etwas schwächer als im Vormonat. Dafür beschleunigte sich der Preisauftrieb bei Lebens- und Genussmitteln. Stärker stiegen auch die Preise von sonstigen Waren und Dienstleistungen.
Luxemburg knapp über dem Eurozonen-Durchschnitt
Die Kerninflation, bei der besonders schwankungsanfällige Preise von Energie, Lebens- und Genussmitteln nicht berücksichtigt werden, stieg von 3,7 auf 4,0 Prozent. Die höchsten Inflationsraten im Währungsraum wiesen mit mehr als 20 Prozent erneut die drei baltischen Staaten auf.
Luxusgeschäft boomt trotz Ukraine-Krieg und Inflation
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So stieg beispielsweise die Jahresinflationsrate in Estland auf 23,2 Prozent. In Luxemburg betrug die nach europäischen Standards berechnete Inflationsrate 9,3 Prozent und liegt damit leicht über dem Durchschnitt der Eurozone.
Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt auf mittlere Sicht eine Inflationsrate von zwei Prozent an. Sie hatte im Juli den Leitzins nach längerem Abwarten erstmals seit elf Jahren angehoben. Die US-Notenbank hat mit kräftigen Zinserhöhungen hingegen ihren Kurs im Kampf gegen die Inflation schon länger verschärft.
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Die Teuerung in der Eurozone bleibt auf ihrem extrem niedrigen Niveau. Die jährliche Inflationsrate lag im Juli in den 19 Staaten des gemeinsamen Währungsgebiets bei durchschnittlich 0,2 Prozent.
Die jährliche Inflationsrate stieg im Januar auf 0,4 Prozent, nach 0,2 Prozent im Dezember, wie das EU-Statistikamt Eurostat am Freitag in einer ersten Schätzung in Luxemburg mitteilte.
Die Teuerung im Euroraum hat Ende vergangenen Jahres nur leicht angezogen. Die jährliche Inflationsrate stieg im Dezember im Vormonatsvergleich um 0,1 Punkte auf 0,2 Prozent.
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